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Vorschau Spiez - Kirchberg

Jungi Roland 08.10.2014

Können die Spiezer den souveränen Leader stoppen?  

Von Roland Jungi  

Wer sich in den Regularien des heutigen Fussballs bestens auskennt, weiss genau, auf was sich die Kirchberger am Sonntagmorgen, Spielbeginn ist um 10:15 Uhr, einzustellen haben. Diese können nur verlieren!  

Doch das Team des Trainerduos Hansres Brechbühler und Daniel Schoder hat die grosse Möglichkeit, mit einem weiteren Sieg oder einem Remis ein weiteres Kapitel in der Geschichte des 1924 gegründeten Klubs zu schreiben. Denn noch nie hat es bis dato das Fanionteam geschafft, ein solch lange Serie der Ungeschlagenheit zu erspielen. Vor allem kommt noch hinzu, dass das Team die viel höher eingestuften Nachwuchsteams von Breitenrain und Köniz in die Schranken zu weisen resp. diese mit einer eindrucksvollen Leistung zu bezwingen. Am letzten Sonntagmorgen lieferten die Spieler ihr „Gesellenstück“ ab. Praktisch zwei Drittel der Begegnung gegen Schlusslicht Aarberg mussten sich diese durch die Seeländer dominieren lassen, oder anders gesagt: diese brachten kaum ein Bein vors andere! Eigentlich mit der zweiten Möglichkeit kam, in der Eishockeysprache würde man vom „plötzlichen Tod“ sprechen, die Szene des Spiels resp. die Krönung einer von Matthias Aebi eingeleiteten Aktion, welche der aufgerückte, völlig freistehende Jöel Scheidegger im Stile eines Knipsers erfolgreich abschloss. Den knappen Spielstand brachten die Kirchberger danach fast mühelos über die Runden. Nimmt noch das Weiterkommen im Berner-Cup, Auswärtssieg gegen Rot-Schwarz, hinzu, dann ist das Team des Trainerduos Brechbühler / Schoder seit nunmehr 8 (!) Partien unbesiegt!  

Soll diese beeindruckende Serie ihre Fortsetzung gegen die Spiezer auf der Sportanlage des „ABC-Zentrums“ ihre Fortsetzung finden? Das Selbstvertrauen, gepaart mit der Motivation, gibt berechtigten Anlass dazu, dass dem Punktekonto weitere gutgeschrieben werden können! Aber wie? Die Kirchberger müssen nur an die letzten 20 Minuten aus der Partie gegen Aarberg anknüpfen. Mit viel Herzblut, Kampf- und Laufbereitschaft dem Gegner begegnen, dabei nie den Fehler begehen, dessen Spiel zu adaptieren. Was vor allem zu erwähnen ist: die möglicherweise hart geführten Zweikämpfe annehmen und diese auf faire Art und Weise gewinnen und last but not least, effizient vor dem Spiezer Tor agieren. Ins Team kehrt der zuletzt gesperrte Roger Niederer (4. gelbe Karte) zurück.  

Sind die Spiezer bereits unter Druck?

Noch sind 15 Meisterschaftsrunden ausstehend, deshalb wird sich auch Trainer Urs Ziegler tunlichst hüten, bereits zum jetzigen Zeitpunkt den Spielern unnötigen Druck aufzubrummen. Nachdem diese ihrem „Chef“ am letzten Samstagnachmittag mit einer tollen Aufholjagd, Zweitorerückstand, noch einen wichtigen Punkt schenkten, konnten sie einen belastenden Stein aus dem Rucksack entfernen. Der Trainer meinte nach der Partie sachlich, dass letztlich das Kollektiv und der unerschütterliche Glaube den Punkt ermöglichten.  

Was aber am Sonntagmorgen auf die Spiezer wartet, gehört einer ganz anderen Kategorie an. Die Oberländer wissen, auf wenn sie treffen werden: ein Gegner, welcher bis dato eigentlich fast alles richtig machte. Wo liegt der Schlüssel, um den souveränen Leader als erste Mannschaft in der laufenden Saison aus den Angeln zu heben? Als Winnerteam auftreten, die positiven Elemente aus der Vorstellung auswärts gegen Schönbühl abrufen, physische stets faire Präsenz zu zeigen und rigoros die Fehler des Gegners ausnutzen. Wenn all diese Komponenten zu einem Gesamtpaket zusammen finden, dann liegt eine Sensation im Bereich des Möglichen. Falls die Spiezer aber auf die gut gelegten Finten der Kirchberger hereinfallen, dann könnte dies mit einem bösen Erwachen enden! Zu hoffen ist ausw Sicht der Oberländer das erstgenannte Szenario.